Am 16. November 2022 kam das Studierenden Parlament der Uni Kassel zusammen um über einige Anträge zu Entscheiden. Neben Satzungsänderungen wurde auch über verschiedene Finanzierungsanträge diskutiert. Mit dabei war ein über den AStA Kassel weitergeleiteten Antrag der RUK mit der Überschrift „Militanter Feminismus“. Dabei soll ein Vortrag zweier Referentinnen finanziert werden, in dem es um den Zusammenhang zwischen Feminismus und Militanz. Wer diesen Antrag allerdings liest, stellt schnell fest, dass mit diesem Vortrag stark linke Ideologie vermittelt werden solle. Spätestens die Stelle „Die Diskussion verstehen wir als wichtigen theoretischen Beitrag mit Folgen für die linksradikale und feministische Praxis“ sollte jeden Demokraten hellhörig machen.

Hier soll ein Vortrag mit linksradikalen Tendenzen von unseren Studiengeldern finanziert werden. Darauf wies unser LHG-Vertreter Marcel Jost auch in der letzten StuPa Sitzung die anderen Teilnehmenden hin und bat darum aus diesem Grund diesem Antrag nicht stattzugeben. Als Antwort erhielt er von einem Vertreter der Grünen Hochschulgruppe: „Da sich ein Großteil des Studierenden-Parlaments als linksradikal oder schlimmer identifiziert, wird diesem Antrag wahrscheinlich zugestimmt.“ Ein Schlag ins Gesicht für jeden Demokraten. Ebenfalls verwies Marcel Jost auf die Finanzierung des Vortrags. Hierbei sollten die beiden Referentinnen für den 2-stündigen Vortrag (also jeweils eine Stunde) ein Honorar von jeweils 275 Euro erhalten. Fahrtkosten und Unterkunft sollten laut Antrag extra nochmal mit 150 Euro finanziert werden. An diesem Punkt der Diskussion zeigte sich nun, dass die Antragstellenden ihren eigenen Antrag gar nicht richtig kannten, da man als Antwort auf diese übertriebene Bezahlung sagte, die Fahrtkosten und Unterkunft würden ins Honorar fallen, was rein rechnerisch schon nicht möglich ist, da wir dann nur bei einer Gesamtbezahlung von 550 Euro und nicht wie angegeben 700 Euro wären.

Was sich bei dieser Thematik zeigt, ist eindeutig. Zum einen fühlt sich ein Großteil des Studierenden-Parlaments nicht mit den Werten unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung verbunden, zum anderen macht man sich über Anträge, in denen es um viel Geld geht, welche von den Beiträgen der Studierenden bezahlt wird, keine wirklichen Gedanken und gibt das hart verdiente Geld unsinnig aus.

Der LHG Kassel Vorsitzende Marcel Jost zu dieser Thematik: „Ich möchte gerne ein Zitat aus dem Antrag zitieren, um zu erklären, warum wir diesem Thema viel Öffentlichkeit zusprechen möchten. „Wir wollen der vielerorts kritisierten Geschichtsvergessenheit begegnen“ und daran erinnern, was radikale Kräfte egal welcher Seite auslösen können. Die Zeit 1933 – 1945 im deutschen Reich oder auch die tausenden Grenztote und Gefangene von 1969 – 1989 in der DDR zeigen, was passiert, wenn man rechts- oder linksradikale Seiten nicht aufhält, sondern machen lässt. Solche Ansichten und in dem Fall Vorträge gefährden unsere freiheitliche, demokratische Grundordnung, wo wir als Universität, als öffentliches Organ als Vorbild vorangehen sollten, unsere Verfassung zu verteidigen und zu wahren. Das ist unser Auftrag nicht nur als Liberale, sondern auch als Demokraten und dafür kämpfen wir jeden Tag in jeder Situation, wo uns dies möglich ist.